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Julia Schmid  "weiße schatten – Fotogramme und Malerei"
24. 5. – 28. 7. 2008


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In der Ausstellung "weiße schatten" von Julia Schmid sind eine mehrteilige Fotoarbeit und eine Malerei auf Leinwand wie zwei Seiten einer Medallie gegenüber gestellt: "Theodor-Lessing-Platz Hannover in elf Fotogrammen" (2008) und "Atelierpflanzen" (2009).
Beide Arbeiten verbindet eine ihnen zugrunde liegende Handlung, die das Werk Julia Schmids bestimmt: sie sammelt Pflanzen 'vor Ort', in einem zuvor konzeptuell ausgewählten Referenzraum und addiert sie dann auf der Leinwand bzw. auf dem Fotopapier zu einer neuen Komposition. Im Fall des fotografischen Zyklus handelt es sich um einen urbanen, öffentlichen Platz, dessen floraler Bewuchs in elf Direktbelichtungen auf Fotopapier möglichst vollständig dokumentiert wird.



Obgleich im originalen Maßstab, erscheinen die Pflanzenteile auf dem Fotopapier als weiße Aussparungen auf schwarzem Grund, von ihrer Herkunft losgelöst und irritierend abstrakt.
Die Pflanzen, die in dem Ölbild "Atelierpflanzen" zu sehen sind, stammen aus einem privaten Raum und somit einem sehr kleinen, begrenzten Biotop. Sie wurden einzeln nacheinander in unterschiedlich starker Vergrößerung auf die weiße Leinwand gemalt und bilden dort ein neues, autonomes Gefüge. Wie auf einem Leuchttisch, erscheinen sie ohne Umfeld Ortlos. Die vergrößerte feine Struktur der Pflanzenteile wirkt eigenartig fremd, wie Gewebe, das sich biologischer Zuordnung entzieht.