Julia Schmid
 
05. Juni - 31. Juli 2004
 
Ausstellungseröffnung:
Samstag, 05. Juni 2004 - 17 bis 20 Uhr

 

 


 

 



 
 

Julia Schmid arbeitet seit 1997 an Bildern , die auf einer Erforschung der Blumen- und Pflanzenwelt ihrer jeweiligen Umgebung basieren.
Sie sammelt Pflanzen aus einem individuell für den jeweiligen Ort bestimmten Biotop (Kleingärten, Stadtmauer, Industriehöfe, Strassenzüge) und geht dabei völlig unhierarchisch vor. Sie unterscheidet nicht zwischen Unkraut, Nutz- oder Schmuckpflanze. Sie malt die gesammelten Pflanzen, Blüten, Stiele, Früchte, Wurzeln und Knollen in mikroskopischer Nahsicht, ohne realen Umraum. Die Bilder entstehen nicht nach einer einmal festgelegten Komposition, sondern wachsen, additiv. Sie wuchern nach und nach zu, parallel sowohl zum Prozess des Sammelns wie zum Wachstum der Pflanzen selbst. Da sie über mehrere Monate an ihren Bildern arbeitet, werden mitunter dabei auch jahreszeitliche Entwicklungen in den Gemälden sichtbar.
Durch die extreme Vergrösserung und die bewusste farbliche Überzeichnung der Strukturen der einzelnen Gewächse werden die pflanzlichen Äderungen und Oberflächen zu einem abstrakten Geflecht. Die Pflanzenteile schneiden den Bildrand und verspannen sich zu einem Netzwerk, das über das Format hinausweist.
In der Beschränkung auf ein Biotop entstehen in Julia Schmids Bildern und Malereizyklen karthograpische Subtexte der Gegenden, in denen sie sich jeweils aufhält, ebenso wie deren malerisches Portrait.